Lebenslauf schreiben
Der Lebenslauf bietet eine übersichtliche Zusammenfassung deines bisherigen Werdegangs und ist somit das wichtigste Dokument deiner Bewerbung. Er enthält nicht nur deine persönlichen Daten und gibt Auskunft über deine Berufserfahrung, sondern er enthält auch deinen Bildungsweg. Dieser gibt deinem potenziellen Arbeitgeber einen Überblick über deine Ausbildung sowie deine Kenntnisse und Fähigkeiten. Im Folgenden erfährst du, wie du deinen Bildungsweg im Lebenslauf richtig darstellst und welche Informationen du angeben solltest.
Personaler*innen sollten die wichtigsten Informationen deines Lebenslaufs auf einen Blick erkennen können. Aus diesem Grund müssen deine Angaben in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet sein:
Zunächst solltest du dem Abschnitt eine passende Überschrift geben – in diesem Fall bietet sich der Titel „Bildungsweg“ oder auch „Ausbildung“ an. Hier kannst du sowohl deine Schulbildung, deine Berufsausbildung als auch dein Studium angeben. Du hast aber auch die Möglichkeit, diese in drei einzelne Kategorien aufzuteilen, je nachdem wie umfangreich deine Angaben sind.
Im deutschen Lebenslauf hat sich eine antichronologische Auflistung durchgesetzt: Das bedeutet, dass du mit deiner aktuellsten Ausbildung beginnst – in der Regel also mit deinem höchsten Bildungsabschluss. So sehen Personaler*innen die wichtigsten Informationen zuerst.
Der Bildungsweg wird im Lebenslauf tabellarisch angegeben und in zwei Spalten aufgeteilt. Auf der linken Seite gibst du den Zeitraum deiner Ausbildung an. Es reicht, wenn du den Monat und das Jahr benennst, also: MM/JJJJ – MM/JJJJ. Solltest du deine aktuelle Ausbildung noch nicht abgeschlossen haben, betitelst du sie mit dem Anfangsdatum und dem Hinweis „– heute“.
In der rechten Spalte gibst du anschließend die genaue Bezeichnung und den Ort deiner Ausbildung an. Das sieht dann wie folgt aus.
Wenn du eine gute Abschlussnote hast oder diese Angabe für die Stelle erforderlich ist, kannst du sie ebenfalls in der rechten Spalte vermerken. In diesem Fall solltest du deine Abschlussnote für alle Stationen deines Bildungswegs angeben – also zum Beispiel deinen Abiturdurchschnitt sowie deine Bachelornote.
Du hast außerdem die Möglichkeit, Schwerpunkte deiner verschiedenen Stationen zu nennen. Das könnte der Titel deiner Abschlussarbeit sein oder bestimmte Leistungsfächer, die du belegt hast. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn das Thema deiner Arbeit oder die Fächer perfekt zu der angestrebten Stelle passen.
Beispiel: Du möchtest dich für eine Ausbildung als Steuerberater*in bewerben? In diesem Fall ist dein Abitur mit den Leistungsfächern Mathematik und Physik ein guter Hinweis für deine*n zukünftige*n Ausbilder*in. Solltest du dich in der Schule hingegen auf Englisch und Deutsch fokussiert haben, wird es dir wohl keinen Vorteil bringen, dies in deinem Bildungsweg zu erwähnen.
Die perfekte Vorlage für deinen LebenslaufZu den VorlagenDeine schulische, berufliche und akademische Ausbildung zählt zum Bildungsweg. Dein Lebenslauf sollte jedoch genauso wie dein Anschreiben immer individuell auf die angestrebte Stelle angepasst sein. Bei der Darstellung deines Bildungswegs kommt es zum Beispiel auch darauf an, ob du schon einige Jahre Berufserfahrung vorweisen kannst oder ob du deine erste Bewerbung als Berufseinsteiger*in schreibst.
Deine Berufserfahrung ist für die meisten Personaler*innen die wichtigste Information in deinem Lebenslauf – immerhin kannst du deine Qualifikation so am besten beweisen. Solltest du also schon mehrere Jahre gearbeitet haben und kannst Beschäftigungen nachweisen, die für die angestrebte Stelle ausschlaggebend sind, dann sollte der Fokus deines Lebenslaufs auf deiner Berufserfahrung liegen und nicht auf deinem Bildungsweg.
Wohl kaum ein Arbeitgeber wird sich dafür interessieren, wo du zur Grundschule gegangen bist, wenn du schon seit zehn Jahren arbeitest. In diesem Fall ist es ratsam, nur deinen höchsten Bildungsabschluss anzugeben. Wenn du einen Master-Abschluss hast, musst du auch dein Abitur nicht mehr erwähnen – immerhin ist die Hochschulreife Voraussetzung für das Studium. In der Regel kannst du dich also auf deine berufliche oder akademische Ausbildung beziehen und kannst deine Schulzeit in deinem Bildungsweg ausklammern.
Solltest du noch keine Berufserfahrung haben, steht dein Bildungsweg im Mittelpunkt deines Lebenslaufs. Wenn du dich für eine Ausbildung, ein Studium oder ein Praktikum bewerben möchtest, ist es ratsam, deine gesamte Schulbildung aufzulisten – angefangen mit deinem höchsten Schulabschluss.
Die Bewerbung als Quereinsteiger*in ist schwierig, denn hier musst du beweisen, dass du für eine Stelle qualifiziert bist, für die du nicht ausgebildet wurdest. In diesem Fall solltest du also genau abwägen, welche Stationen deines Bildungswegs für die angestrebte Stelle relevant sind.
Ein abgeschlossenes Studium weist zum Beispiel auf eine gute Selbstorganisation und eine hohe Belastbarkeit hin, eine Berufsausbildung auf deine Erfahrung in der Arbeitswelt. Der Bildungsweg unterstreicht deine Fähigkeiten und Soft Skills also auch dann, wenn das gelernte Fach nicht unbedingt zu dem angestrebten Beruf passt.
Auch bei einer Bewerbung als Quereinsteiger*in hat deine berufliche Erfahrung jedoch meist einen höheren Stellenwert. Wäge also gut ab, welche Stationen deines Bildungswegs wirklich von Interesse sind, denn auf deinem Lebenslauf ist nur begrenzt Platz.
Einen Schulabbruch oder das frühzeitige Ende einer Ausbildung oder eines Studiums möchte man wohl am liebsten verheimlichen – doch auch diese Informationen gehören in den Bildungsweg. Versuche nicht, diese zu vertuschen, denn spätestens im Bewerbungsgespräch wirst du auf die Lücke angesprochen.
Du kannst diese unschönen Details jedoch gekonnt verpacken. Der Hinweis „Studium ohne Abschluss“ klingt zumindest positiver als das Wort „Studienabbruch“. Eine vorübergehende Arbeitslosigkeit kannst du außerdem mit dem Begriff „arbeitssuchend“ umschreiben.
Kleine Lücken und Richtungswechsel in deinem Bildungsweg sind bei einer Bewerbung heutzutage keine Ausschlusskriterien mehr – solange du dich nicht in Lügen verstrickst. Im Vorstellungsgespräch oder auch im Inhalt des Bewerbungsschreibens kannst du erklären, warum es zu diesem Abbruch kam – etwa, weil du dich für die falsche Ausbildung entschieden hast. Das wirkt selbstbewusst und zeigt, dass du keine Scheu vor schwierigen Entscheidungen hast. Deine Ehrlichkeit bleibt eher in Erinnerung als deine abgebrochene Berufsausbildung.
Letzte Aktualisierung am 11.03.2024
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