Lebenslauf schreiben
Hinter dem Begriff Potenzialanalyse steckt die Analyse der Eignung und der Motivation eines Bewerbers. Arbeitgeber wollen damit überprüfen, ob die Fähigkeiten und Interessen des Bewerbers mit dem Anforderungsprofil der ausgeschriebenen Stelle übereinstimmen.
Die Potenzialanalyse kann jedoch auch zur Selbstanalyse genutzt werden: Es bedeutet, dass du dich sorgfältig mit deinen fachlichen, beruflichen und persönlichen Kompetenzen und Zielen auseinandersetzt, um dich in einer Bewerbung und im Vorstellungsgespräch authentisch zu präsentieren.
Es geht also darum, deine persönlichen Kompetenzen und Soft Skills herauszuarbeiten, die dich von anderen Bewerbern unterscheiden.
Der erste Schritt der Potenzialanalyse ist eine Bestandsaufnahme deiner jetzigen oder deiner letzten Anstellung. So erkennst du, ob der Beruf wirklich zu dir passt, den du momentan ausübst oder in der Vergangenheit ausgeübt hast. Beantworte deshalb folgende Fragen ehrlich und hinterfrage sie kritisch.
Dies gibt dir einen ersten Überblick darüber, wo du beruflich stehst. Vielleicht ist eine Neuorientierung ja eine gute Lösung für dich – oder du erkennst, dass es nur an deinem jetzigen Arbeitgeber liegt und es Zeit für einen Wechsel ist. Damit du deine persönlichen Kompetenzen in deiner Bewerbung wirkungsvoll darstellen kannst, folgt nun die Selbstanalyse.
Diese Selbstanalyse ist nicht nur für Bewerber geeignet, die schon lange im Berufsleben stehen – besonders beim Berufseinstieg profitierst du davon, deine Stärken und Schwächen zu erkennen. Die Potenzialanalyse eignet sich daher auch für Schüler, die nach der passenden Ausbildung oder dem richtigen Studium suchen.
Im Rahmen der Selbstanalyse gilt es, persönliche Kompetenzen zu finden, die über die Standardeignungen, wie zum Beispiel Sprach- und IT-Kenntnisse, hinausgehen. Da diese Methoden auch für die betriebsinterne Personalanalyse und -entwicklung verwendet werden, kannst du bestimmte Untersuchungsmerkmale auch für dich selbst evaluieren.
Für eine Potenzialanalyse solltest du dir ausreichend Zeit nehmen. Der Katalog persönlicher Fähigkeiten und Soft Skills, wie sie vielfach auch in Stellenausschreibungen vorzufinden sind, kann unter Umständen recht umfangreich werden.
Das Schwierige an der Selbstanalyse: Im Gegensatz zu deinen beruflichen Kenntnissen lassen sich persönliche Kompetenzen nicht schwarz auf weiß nachweisen. Daher ist es umso wichtiger, sich bewusst zu machen, wo deine Stärken und Schwächen liegen, damit du diese authentisch darlegen kannst.
Besonders gefragt sind folgende Eigenschaften:
Diese Fähigkeiten lassen sich in vier verschiedene Kompetenzen einordnen:
Die Auflistung beinhaltet die gängigsten Anforderungen hinsichtlich persönlicher Fähigkeiten, die von Arbeitgeberseite abgefragt werden. Diese sollten daher ebenfalls Eingang in die persönliche Potenzialanalyse finden. Versuche dir zu vergegenwärtigen, inwieweit du über diese Fähigkeiten verfügst. Dabei kannst du dich selbst im Alltag beobachten oder deine bisherige Arbeitsweise analysieren. Auch ein Gespräch mit Kollegen, Freunden und Familie kann aufschlussreich sein.
Am Ende ergibt sich daraus ein umfangreiches Bild erwünschter Soft Skills. In dieser Hinsicht sind die Anforderungsprofile, die an ausgeschriebene Stellen geknüpft sind, eine wichtige Orientierungshilfe. Unternehmen und Bewerber können sich so an das passende Set von Fähigkeiten herantasten.
Eine Hilfestellung bietet dir unsere Checkliste für Persönliche Kompetenzen.
Als hilfreich können sich außerdem Beispiele erweisen, mit denen du die jeweiligen Einschätzungen begründest. Das hat zum einen den Vorteil, dass deine persönlichen Kompetenzen nicht mehr als abstrakte Größen erscheinen, wenn sie mit einer konkreten Situation aus deinem Leben verknüpft sind.
Zum anderen fungiert dieses Vorgehen als Übung: Aus dem Zusammenhang heraus lassen sich die ermittelten Stärken einfacher im Lebenslauf aufzeigen. Auch für das Bewerbungsgespräch kannst du auf diese Grundlagen zurückgreifen, ohne Antworten lernen zu müssen. Damit bleibst du keine Antwort schuldig – sogar, wenn es um deine Schwächen gehen sollte – und vermittelst gleichzeitig ein authentisches Bild von dir selbst.
Dabei geht es nicht darum, in allen Belangen möglichst gut abzuschneiden. Eine ehrliche Einschätzung fördert mitunter Schwächen zutage, aber genau das ist letztendlich der Zweck der Selbstanalyse.
Persönliche Kompetenzen zeigen sich nicht nur im beruflichen Kontext, weshalb der Lebenslauf für gewöhnlich über diesen Werdegang hinausgeht. Es lohnt sich daher, Stärken zu suchen, die sich in unterschiedlichsten Lebenssituationen zeigen. Sie werden dadurch nicht weniger relevant.
Durch die Selbstanalyse bist du allerdings in der Lage, Anforderungsprofile von Stellenausschreibungen und deine ganz individuellen Fähigkeiten bestmöglich in Übereinstimmung zu bringen – und so eine zielorientierte berufliche Entwicklung in die Wege zu leiten.
Letzte Aktualisierung am 24.10.2024
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